Renditenvergleich - Kosten fressen Rendite

Die gute Nachricht zuerst: kosteneffiziente, weil provisionsfreie Produkte nehmen stetig zu und bieten in den meisten wichtigen Finanzbereichen echte Alternativen zu den existierenden Produkten. Fintechs haben inzwischen den Markt der geförderten Produkte in Angriff genommen. Online-Plattformen, kosteneffiziente Kapitalanlagen und transparente Strukturen führen zu deutlich geringeren Kosten. Als Beispiel sei hier der Anbieter fairr.de genannt, der die staatlich geförderten Produkte Riester oder Rürup anbietet und dabei ohne Abschlussprovisionen und mit vergleichsweise geringen laufenden Kosten auskommt. Auch im Bereich der risikobehafteten Kapitalanlage haben sich sogenannte Exchange Traded Funds (ETFs) etabliert. Dadurch können Sie das Fondssparen deutlich kosteneffizienter erledigen. Ein Ausgabeaufschlag fällt nicht an und die laufenden Kosten sind recht gering. Ein Anbieter, der gerade mit sehr attraktiven Konditionen auftritt ist die ComDirect. Über eine lange Laufzeit ergeben sich hier massive Unterschiede bei der Wertentwicklung.

Die schlechte Nachricht: auch provisionsfreie Produkte können den Druck den die Meisten im Hier und Jetzt empfinden nicht lindern. Worin besteht dieser Druck? Haben Sie auch das Gefühl „etwas machen zu müssen“ und wenn Sie etwas machen, dann „das Falsche zu machen“? Laufend wird Ihnen genau dieses Gefühl vermittelt, z.B. über

  • Medien, die über das sinkende Rentenniveau und die drohende Altersarmut berichten.
  • Ihre Ansprechpartner bei Finanzfragen, die versuchen Sie zu einem Produktabschluss zu bewegen.
  • laufende Gerichtsverfahren mit geprellten Kleinanlegern.

Dadurch entstehen zwei Verhaltensmuster, denen Sie grundsätzlich folgen können. Bei dem ersten Verhaltensmuster geben Sie dem Druck etwas machen zu müssen in regelmäßigen Abständen nach und bauen dabei nach und nach ein umfangreiches Produktportfolio auf. Das andere Verhaltensmuster besteht in einem Abwarten und Nichtstun. In keinem der beiden Fällen fühlen Sie sich wirklich wohl, weil Sie nie das Gefühl haben das Richtige zu machen.

Die unbequeme Wahrheit ist, dass es nicht die eine sinnvolle Lösung für Ihre Finanzthemen gibt. Finanzthemen sind hochgradig miteinander vernetzt, in jeder Lebensphase relevant und bei jedem stehen andere Dinge ganz oben auf der Agenda.

Daran ändern auch provisionsfreie Produkte nichts. Im Gegenteil, ein Mehr an Lösungen macht es für Sie nur noch unübersichtlicher. Es führt kein Weg daran vorbei, dass Sie sich ganz genau klar machen, woher Ihr persönlicher Druck oder Ihr schlechtes Gefühl im Hier und Jetzt entsteht und diese dann konsequent aufzulösen. Oft entsteht dieser Druck durch Ihre eigene Wahrnehmung oder das was Sie für die Wahrheit halten. Glauben Sie nicht? Hier zwei konkrete Beispiele um das zu verdeutlichen.

Mythos oder Wahrheit 1: Geld auf dem Konto vorhalten ist Wertvernichtung und sollte vermieden werden

Die Inflation ist höher als der Zins, also wird Ihr Geld auf dem Tagesgeldkonto jeden Tag weniger wert. Die Schlussfolgerung, Sie sollten damit „etwas machen“. Stimmt doch, oder etwa nicht?

Stellen Sie sich bitte einmal Ihr Leben in zwei Varianten vor. Variante A: Sie verfügen über ein Tagesgeldguthaben von einem Netto-Jahresgehalt, beispielhaft 40.000 EUR. In Variante B verfügen Sie ebenfalls über dieses Geld, haben es aber komplett in risikobehaftete Aktienfonds gesteckt. Diese können Sie jederzeit verkaufen, aber der Wert schwankt. Jetzt ereignen sich folgende Dinge:

  1. Ein ungeliebter Kollege wird Ihnen als Chef vorgesetzt und Sie möchten so schnell wie möglich den Job wechseln. Sie rechnen mit 3-6 Monate, die Sie ohne Gehalt überbrücken müssen.
  2. An Ihrem Haus wird eine umfangreiche Reparatur notwendig.
  3. Ihr Auto hat einen Motorschaden und Sie müssen es kurzfristig ersetzen.

In welcher der beiden Varianten von oben würden Sie sich wohler fühlen? Variante A mit sicheren 40.000 TEUR oder Variante B, bei der Sie Aktienfonds wieder verkaufen müssen, ggf. sogar deutlich unter Einkaufspreis? Die meisten werden sich mit Variante A wohler fühlen. Diese gibt Ihnen Sicherheit und eine stabile Basis für alle weitere Unternehmungen. Bei 1% Inflation und 0% Zins sind das 400 EUR Wertverlust im Jahr oder gut 30 EUR im Monat. Aus Ihrer Sicht ein fairer Preis?

Mythos oder Wahrheit 2: Je weniger Schulden und je schneller die Tilgung desto besser

Bei einem Hauskauf wird oftmals das gesamte Eigenkapital eingebracht und keine ausreichende Reserve zurückbehalten. Sofort sind wir beim ersten Mythos oder Wahrheit, nur dass dieses Mal Ihr Geld in einem illiquiden Vermögensgegenstand steckt und damit die obigen Lebensereignisse enormen Druck auslösen werden.

Zusätzlich setzen sich Menschen oft einer ambitionierten Tilgungsstruktur aus und schränken so Ihr tägliches Leben ein. Der Urlaub fällt entsprechend kleiner aus oder wird gleich ganz eingespart. Tägliche Ausgaben werden zurückgefahren und das alles nur, um möglichst früh den Kredit los zu sein. Ist es wirklich so schlimm, wenn der Kredit ein paar Jahre länger läuft und dafür aber noch etwas Luft zum Atmen oder Unterstützung für das Studium der Kinder lässt? Warum machen wir das?

Fazit

Der ganz entscheidende Punkt bei den beiden beschriebenen Sachverhalten ist Wissen. Wenn Sie wissen, warum Sie ein Tagesgeldkonto i.H.v. 40.000 EUR haben wollen, dann haben Sie kein Problem mit dem Wertverlust. Wenn Sie wissen, warum Sie lieber eine Reserve zurückbehalten und die Tilgung etwas langsamer machen wollen, dann haben Sie kein Problem mit etwas höheren Schulden. Voraussetzung ist, dass Sie das Gesamtbild kennen und sich damit wohlfühlen. Sie müssen wissen, was Ihre Alternativen sind und sich dann aktiv für eine der Alternativen entscheiden. Genau an diesem Punkt setzt mein Konzept der integralen Finanzplanung an und verbindet alle relevanten Finanzthemen zu einem stimmigen und verständlichen Gebilde. Ein spannender Ansatz, der eine wirkliche Lösung für Ihre Probleme darstellt. Eine vollkommen unabhängige Dienstleistung, die Sie so am Markt nicht finden.


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